Osteoporose

Die Osteoporose ist eine Systemerkrankung des Skeletts mit verminderter Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes. Als Folge können osteoporosebedingte Frakturen auftreten. Die Wirbelkörperfraktur gilt als „Markenzeichen“ dieser Frakturen.

Der normale physiologische Knochenabbau beginnt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Er kann bei Frauen zu einem Verlust von 35 bis 40 % der Knochensubstanz führen. Bei Männern beträgt der normale Knochenmasseverlust nur etwa 2/3 dieses Wertes. Im Gegensatz zum normalen, altersbedingten Knochenverlust betrifft der durch Osteoporose bedingte Knochenschwund typischerweise vor allem die schwammartige dünne Bälkchenstruktur innerhalb der Knochen, die für die Stabilität und Tragfähigkeit verantwortlich ist.

Zum klinischen Risikoprofil tragen folgende Faktoren bei:

  • weibliches Geschlecht
  • Lebensalter
  • multiple Stürze
  • Nikotinkonsum
  • Untergewicht

Knochenbrüche

Einzelne Wirbel können den normalen mechanischen Alltagsbelastungen nicht mehr standhalten und brechen aus geringstem Anlass, zum Beispiel nach Anheben leichter Lasten oder Abrutschen von einer Stufe.>

Verformungen und Fehlstatik

Nach mehreren Wirbelkörperbrüchen verformt sich die Wirbelsäule immer mehr. Es kommt zu einer Rundrückenbildung und Vorwölbung der Bauchdecke. Die durch die Rumpfverkürzung entstehenden Hautfalten am Rücken erinnern an einen Tannenbaum. Die Verformung an der Wirbelsäule können sich durch akute Schmerzen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule nach Überlastungen oder auch als chronische Rückenschmerzen bemerkbar machen. Diese Schmerzen sind häufig diffus und nicht genau lokalisierbar.

Körpergrössenabnahme

Der Grössenverlust durch die Rundrückenbildung kann mehrere Zentimeter betragen. Ein Verschmelzen der mürbe gewordenen Wirbelkörper kann auch schleichend und fast schmerzlos erfolgen - eine Verringerung der Körpergrösse im Alter um mehr als drei bis vier Zentimeter kann daher ein Hinweis auf das Vorliegen einer Osteoporose sein.

Mithilfe bildgebender Verfahren wird eine osteoporosebedingte Veränderung der Wirbelsäule diagnostiziert. Anschliessend werden mit dem Patienten die Behandlungsmöglichkeiten besprochen und gemeinsam die Therapie festgelegt.

Bei einer akuten, schmerzhaften Wirbelfraktur gilt es primär, die Schmerzen adäquat zu kontrollieren. Dazu ist eventuell eine kurze Hospitalisations-Phase mit relativer Bettruhe angezeigt. Zusätzlich soll eine individuell angepasste medikamentöse Schmerzbehandlung erfolgen. Starke, anhaltende Schmerzen trotz adäquater Therapie sind ein Warnzeichen für ein weiteres Zusammensinken des Wirbels, also für das weitere Einbrechen desselben. Die Physiotherapie dient der schmerzarmen Mobilisation und soll dabei helfen, dass die Patienten wieder selbstständiger werden.

Die grosse Mehrheit der Patienten mit einer Wirbelfaktur kann ambulant betreut werden. Bei raschem Abklingen der Beschwerden kann man davon ausgehen, dass sich der eingebrochene Wirbel „stabilisiert“ hat und so verheilen wird.

Bei persistierenden starken Schmerzen empfiehlt es sich jedoch die Röntgenkontrolle zu wiederholen bzw. vorzuziehen. Bei progressivem Kollaps des Wirbels oder einer neuen Wirbelfraktur sollte die chirurgische Behandlung diskutiert werden.

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